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Es werden Posts vom Dezember, 2017 angezeigt.

Regen

Kurz nachdem ich gestern zu Hause ankam, begann es urplötzlich in Strömen zu regnen. Die Regenzeit dauert hier schon einige Zeit an und das bekommt man zu spüren. Die Gewitter sind häufig und manchmal hagelt es. Der Regen war so dicht, dass er wie ein Vorhang über der Stadt hing. Schnell hatte sich ein Fluss über die Treppen an der Hausseite hinweg gebildet, der nach und nach unsere Veranda überflutete. Die Häuser sind so schon nicht besonders gut abgedichtet, doch durch einen Brand im Nachbarhaus wurde das Problem bei uns noch vergrößert. Der Regen bahnte sich seinen Weg in das Haus und lief unter der Tapete die Wände herunter. Notdürftig mussten wir den Boden und die Wände mit Bettlaken und Handtüchern auslegen. Das Schlafzimmer unserer Gastmutter stand unter Wasser. Wir haben überall Wassereimer aufgestellt. Letztendlich konnten wir nichts weiter tun, als das Ende des Regengusses abzuwarten. Nach einer knappen Stunde Platzregen tauchte die Sonne wieder auf. Der Wetterumschlag k

Integração

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Die knapp 250 Mitarbeiter bilden einen riesigen Kreis auf dem Platz vor dem Hauptgebäude vom Centro Cultural (Kulturzentrum). Noch vor dem gemeinsamen Frühstück finden alle einen Moment der Ruhe und wir sprechen gemeinsam einige besinnliche Worte. Bei den monatlichen Treffen erfahren wir, was inzwischen in den anderen Einrichtungen passiert ist. Monte Azul ist eine riesige Organisation, sodass man die Mitarbeiter z.T. echt nur einmal im Monat zu sehen bekommt. Das Theatergebäude platzt dann fast aus allen Nähten, wenn wir den Vorträgen zu Anthroposophie lauschen, gemeinsam gesungen wird oder wir Gastbeiträge hören. In kleineren Gruppen setzen wir uns tiefgründiger mit Themen wie z.B. Umweltbewusstsein, Farben aus Naturmaterialien oder Tänze außerhalb Brasiliens auseinander. Uns wurde schon im Vorfeld angekündigt, dass die letzte Zusammenkunft des Jahres immer etwas Besonderes darstellt. Allen war auch deutlich anzumerken, wie sie lockerer wurden, als hätten sie den ganzen Stress des

Weihnachtsstimmung

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Got that sunshine in my pocket. Die Musik tönt gerade aus einem Autoradio, dass bei knapp 35 Grad unter einem Baum im Schatten steht. Heute ist Sonntag der zweite Advent. Bei uns brennt allerdings keine Kerze. Außer letztens, als der Strom abends ausgefallen ist. Da haben wir zusammen im Kerzenschein mit unserer Gastmutter eine typische Kartoffelsuppe im Halbdunkel gekocht. Weihnachten schien mir noch nie so fern wie dieses Jahr. Wir haben einen Weihnachtsbaum aus Plastik im Wohnzimmer aufgestellt, etwas Lametta darüber und einige selbst gebastelte Holzanhänger. Meine Gastmutter macht diese Anhänger mit sehr viel Leidenschaft. Genauso wie sie leidenschaftlich gerne kocht. Sie hat schon vor einer Woche geplant, was wir zu Weihnachten essen werden. So wie sich das anhört, werde ich folgenden 2 Wochen damit über die Runden kommen. Weihnachten beginnt hier erst ab Mitternacht und ist damit faktisch erst am 25. Statt Tannenbäumen haben sich die Palmen ihren Platz im weihnachtlichen Stadtb